Gemeinsam stark im Weaning: Erfolgreiche Entwöhnung von der Trachealkanüle – zurück ins eigene Zuhause

Sophia Lehn • 22. Mai 2025
Die außerklinische Intensivpflege ist weit mehr als reine Versorgung – sie ist ein Weg zurück in ein selbstbestimmteres Leben. In unserer Wohngemeinschaft in Eppingen setzen wir daher alles daran, Patientinnen und Patienten die bestmögliche Perspektive zu bieten. Ein zentraler Baustein dabei ist die enge Zusammenarbeit mit externen Weaningteams und unser klarer Fokus: die erfolgreiche Entwöhnung von der Trachealkanüle. 

Zusammenarbeit für echte Fortschritte

Unsere Pflegeeinrichtung arbeitet vernetzt und interdisziplinär. Besonders im sensiblen Bereich des Weanings – also der schrittweisen Entwöhnung von der maschinellen Beatmung – kooperieren wir mit erfahrenen externen Spezialisten. Diese Teams bringen gebündelte medizinische Expertise mit, die wir in unsere tägliche Arbeit einfließen lassen.

Unser Ziel ist dabei klar: So vielen Menschen wie möglich die Rückkehr in die eigene Häuslichkeit zu ermöglichen – mit neuer Lebensqualität, ohne Trachealkanüle.

Ein Erfolg, der Mut macht

Ein besonders bewegender Moment für unser Team war die erfolgreiche Entwöhnung eines Patienten, der nach einem langen intensivmedizinischen Verlauf in unsere Einrichtung kam. Innerhalb von nur 10 Monaten konnten wir – gemeinsam mit dem externen Weaningteam – den Patienten vollständig von der Trachealkanüle entwöhnen und ihn zurück in sein eigenes Zuhause begleiten. 

Dieser Erfolg war kein Zufall, sondern das Ergebnis aus:
  • einem individuell abgestimmten Therapie- und Pflegeplan
  • speziell eingerichteten Therapieplätzen mit gezieltem Fokus auf das Weaning
  • enger interdisziplinärer Zusammenarbeit mit Ärzten, Therapeuten und Pflegefachkräften
  • und einem motivierten, empathischen Team, das jeden kleinen Fortschritt unterstützt hat 

Therapie, die den Unterschied macht

Für das Weaning bieten wir gezielt strukturierte Therapieplätze an, die optimal auf die Bedürfnisse beatmeter Patient:innen zugeschnitten sind. Hier arbeiten unsere Pflegekräfte Hand in Hand mit Logopäd:innen, Atemtherapeut:innen und Physiotherapeut:innen – abgestimmt auf den medizinischen Zustand, die Belastbarkeit und das individuelle Tempo des Patienten. 

Ein gemeinsames Ziel: Selbstbestimmtes Leben

Die Rückkehr in die eigene Häuslichkeit ist mehr als ein medizinisches Ziel – es ist ein persönlicher Erfolg, der Hoffnung schenkt. Genau das motiviert uns, jeden Tag mit Fachwissen, Einfühlungsvermögen und Teamgeist zu arbeiten. 

Unsere Einrichtung in Eppingen zeigt: Mit dem richtigen Netzwerk, professioneller Pflege und maßgeschneiderter Therapie ist Weaning möglich – und erfolgreich.
von Sophia Lehn 22. Mai 2025
Wir freuen uns sehr, mitteilen zu können, dass unsere Einrichtung für außerklinische Intensivpflege in Eppingen die jüngste Qualitätsprüfung mit der Bestnote 1,0 abgeschlossen hat. Dieses Ergebnis bestätigt nicht nur unseren hohen Anspruch an Pflegequalität, sondern auch das außergewöhnliche Engagement unseres gesamten Teams – von Pflegekräften und Therapeuten. Unsere Pflegequalität: Mehr als nur eine Note Die Bestnote bei der Prüfung ist für uns kein Zufall, sondern das Resultat von Teamgeist, Fachkompetenz und echter Menschlichkeit. In Eppingen betreuen wir intensivpflegebedürftige Patientinnen und Patienten mit einem ganzheitlichen Ansatz – individuell, würdevoll und auf höchstem medizinischem Niveau. Unser Team besteht aus hochqualifizierten Pflegekräften und spezialisierten Therapeut:innen, die nicht nur fachlich exzellent ausgebildet sind, sondern auch mit Herzblut bei der Sache sind. Kontinuierliche Fortbildungen, enge Zusammenarbeit mit Ärzt:innen und eine klare Kommunikation mit Angehörigen gehören für uns zum Standard.
von Sophia Lehn 22. Mai 2025
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11. September 2024
Mit welchen Herausforderungen kämpft die Wohngruppe für Intensivpflegebedürftige im Gesundheitscampus? Der grüne Landtagsabgeordnete Erwin Köhler (l.) machte sich davon persönlich ein Bild und packte unter Anleitung von Pfleger Mike Wagner auch selbst mit an. Foto: Angela Portner Samstag, 24. August 2024 „Wenn ein Formular wegfällt, kommen drei hinzu“ Wohngemeinschaften für Intensivpflegebedürftige haben einen ganz besonderen Bedarf – Abgeordneter Köhler verschafft sich einen Eindruck Von Angela Portner Eppingen . Plötzlich ist alles anders: Ein Schlaganfall oder Herzinfarkt, eine schwere neurologische Erkrankung, Verkehrs- oder Badeunfälle bringen den Körper derart aus dem Lot, dass man auf der Intensivstation eines Krankenhauses landet und danach weiterhin eine medizinische Rundum-Versorgung benötigt. Im Gesundheitscampus gibt es für solche Patienten seit März dieses Jahres eine Wohngemeinschaft, in der das speziell ausgebildete Pflegekräfte übernehmen. Der Grünen-Landtagsabgeordnete Erwin Köhler machte sich jetzt persönlich ein Bild über die derzeitigen Herausforderungen in der privat geführten Einrichtung und packte auch selbst an. Bei Rudolf Grosskinsly musste er das nicht mehr tun – und das ist fast schon ein kleines Wunder. Nach einem schweren Schlaganfall im Januar lag der 64-Jährige monatelang im Koma. „Die Ärzte hatten mich aufgegeben“, weiß er. Weil man im Krankenhaus nichts mehr für ihn tun konnte, wurde er entlassen. Ein Grund zur Freude war das allerdings für niemanden, denn er brauchte nicht nur eine Rundumpflege, sondern musste auch weiter beatmet werden. Und ohne im Haus lebende Angehörige ist das mit ambulanter Versorgung nicht zu stemmen. Deswegen zog er am 7. März als Wachkoma-Patient in die intensivmedizinische Wohngemeinschaft ein. Dank der guten Betreuung und Förderung sitzt er heute aufrecht im Rollstuhl, kann wieder sprechen, stehen und wohl auch bald wieder ein paar Schritte laufen. „Das ist wie Familie“, findet Grosskinsly und lobt, dass es hier ganz und gar nichts zu verbessern gebe. Sophia Lehn, Gründerin und Geschäftsführerin von SL Intensiv Care wäre froh, wenn sie das auch für ihre Arbeit bestätigen könnte. Dabei hat sie mit der Einrichtung im Gesundheitscampus ideale Bedingungen geschaffen: Auf 450 Quadratmeter Fläche stehen den derzeit sechs hier lebenden Patienten nicht nur Einzelzimmer, Bäder und ein gemütlicher Gemeinschaftsraum zur Verfügung, sondern auch ausreichend intensivmedizinisch ausgebildetes Personal, und im Notfall ist einer der im Haus praktizierenden Ärzte in kürzester Zeit vor Ort. Was jedoch fehlt, ist das Geld, um die Patienten optimal und individuell versorgen zu können. Stattdessen würden seitens der Kostenträger immer mehr Forderungen an die Einrichtung gestellt. Das betreffe sowohl die Ausstattung als auch die Anforderungen an die Pflegekräfte. Dazu komme, dass die gestiegenen Personalkosten wegen der seit Juli geltenden Tarifneuregelung nicht refinanziert werden. Besonders schlimm findet Lehn die zeitaufwendige Bürokratie: „Wenn ein Formular wegfällt, kommen drei hinzu.“ Ohne Rückenwind vom Bundesverband privater Anbieter sozialer Dienste (bpa) wäre das alles nicht zu stemmen. Mehr als 13 000 Einrichtungen sind in diesem bundesweit organisiert. „Wir kämpfen nicht nur für eine bessere finanzielle Ausstattung“, sagt Magnus Hanzel, sondern generell gegen den Rückbau pflegerischer Versorgungsstrukturen. Dazu gehört auch der Einsatz für eine schnellere Anerkennung von ausländischen Fachkräften. Der Landesbeauftragte weiß, dass Wohngemeinschaften für Intensivpflegebedürftige einen ganz besonderen Bedarf haben, denn dort sollen die Menschen nicht nur medizinisch versorgt werden, sondern vor allem zurück ins Leben finden. Dem Landtagsabgeordneten Köhler, der nach dem Abitur zwei Jahre Freiwilligendienst in der Behindertenhilfe geleistet hat, war bei seinem Besuch aber nicht nur das Gespräch über die Herausforderungen wichtig: Unter Anleitung von Intensivpfleger Mike Wagner half er einem Patienten beim morgendlichen Pflegeprozedere. Der Tagesablauf läuft hier nicht nach „Schema F“, sondern sehr individuell: Wer eine schwierige Nacht hatte, darf gern etwas länger liegen bleiben. Weil Teilhabe wichtig ist, sitzen die Patienten immer gemeinsam am Tisch, auch wenn einige über eine Sonde ernährt werden müssen. Die Mitarbeiter nehmen Rücksicht auf Vorlieben, sind in engem Kontakt mit den Angehörigen und beraten – auch wenn das nicht zu ihren Aufgaben gehört – bei Bedarf auch hinsichtlich Leistungsansprüchen. Refinanzierung der tatsächlichen Kosten, weniger Bürokratie und Ausbau von lokalen Beratungsstellen: „Da sind noch dicke Bretter zu bohren“, weiß Köhler. Zwar besuche er jedes Jahr Pflegeeinrichtungen hätte aber noch nie selbst mit anpacken dürfen. Das sei eine sehr intensive Erfahrung gewesen, die ihm einen „Riesenrespekt“ vor dem Patienten, aber auch vor der Arbeit der Mitarbeiter abverlange. Um es für beide Seiten leichter zu machen und etwas zu verändern, gelte es jetzt dranzubleiben. Köhler verspricht: „Ich werde die Problematik mit Manne Lucha (dem Sozialminister von Baden-Württemberg) besprechen.“
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